Regionalbudget-Projekte bereichern das Leben in der Region

Collage Regionalbudget 2022Die ILE-Region „Konversionsraum Alb“ konnte in den vergangenen drei Jahren 71 bürgerschaftliche Projekte mit Gesamtkosten von knapp 770.000 Euro unterstützen und damit die Entwicklung des ländlichen Raums und der Lebensbedingungen vor Ort erfolgreich fördern.

Im Jahr 2020 gab es im Konversionsraum Alb erstmalig Fördergelder nach dem Bundes- und Landesprogramm „Regionalbudget“ für Vereine und gemeinützige Organisationen. Das Programm richtet sich an Vereine, Initiativen, Privatpersonen, kleine Unternehmen mit unter 10 Mitarbeitenden, Kirchen und Kommunen mit Projekten, die in einem hohen Maße das bürgerschaftliche Engagement und seine Rahmenbedingungen, vor allem in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Kultur, Freizeit und Breitensport unterstützen. Zudem kam ab 2021 die Förderung des Engagements für wirtschaftliche und touristische Inwertsetzung im Bereich Nahversorgung, Wirtschaft und Tourismus hinzu, um kleine Betriebe in der schwierigen Pandemiezeit zu unterstützen.

Das große Interesse an einer Förderung zeichnete sich bereits im ersten Jahr ab. Die Resonanz auf den Projektaufruf für Kleinprojekte bis 20.000 Euro Gesamtkosten war enorm. Knapp 80 Vereine und gemeinnützige Organisationen hatten sich mit ihren Projekten beworben. Auch in den folgenden Jahren war das Förderbudget von 200.000 Euro überzeichnet.

Die Auswahl der Projekte erfolgte jährlich im Frühjahr anhand von festgelegten Auswahlkriterien durch ein Entscheidungsgremium, das sich aus Vertretern öffentlicher und privater Institutionen zusammensetzte. Neben den kommunalen Vertretern der Verwaltungen waren Vertreter aus den Bereichen Tourismus, Soziales, Kultur/Freizeit, Sport, Landwirtschaft, Gastronomie und Wirtschaft/Gewerbe im Auswahlgremium vertreten. Anhand der Auswahlkriterien wurde ein Ranking der Projekte erstellt, welche sich durch ein besonders großes bürgerschaftlches Engagement auszeichneten und daher den Zuschuss erhalten sollten.

Nach Abschluss eines Fördervertrags folgte die Umsetzung der ausgewählten Projekte bis Herbst desselben Jahres, bis Ende des Jahres wurde abgerechnet und der Zuschuss ausgezahlt.

Die Projektanträge zeigten eine große Bandbreite an Ideen und ein großes soziales Engagement in der Region. Insgesamt konnten in den vergangenen drei Jahren Projekte mit Gesamtkosten in Höhe von 770.000 Euro umgesetzt werden. Knapp 150 Anträge prüfte das Regionalmanagement, 71 Projekte konnten mit Zuschüssen aus dem Regionalbudget gefördert werden. Etwa 535.000 Euro Fördergelder sind zwischen 2020 und 2022 in Projekte im Konversionsraum geflossen. Für zahlreiche weitere Projekte wurden Fördermittel aus verschiedenen Stiftungen vermittelt.

Bürgermeister Frank Schroft, der Vorsitzende des Konversionsraums, zeigt sich sehr erfreut über den großen Erfolg:

„Mit den Fördermitteln aus dem Regionalbudget konnten wir zahlreiche Projekte von engagierten Vereinen und Institutionen in unserer Raumschaft unterstützen. Im Ergebnis wurden viele spannende, innovative und nachhaltige Projekte umgesetzt, die zur Aufwertung und Bereicherung unserer Region beitragen. Zwischen den Jahren 2020 und 2022 konnte stets die gesamte Fördersumme über 200.000 Euro abgerufen werden.“

Projekte:

Das Spektrum der geförderten Maßnahmen ist sehr breit. Musik- und Narrenvereine konnten für ihren musikalischen Nachwuchs neue Instrumente, Uniformen und Masken kaufen. 

Gefördert wurden auch Modernisierungen oder Ausstattungen von Vereinsheimen, die auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sowie Sportgeräte, Rasenmähroboter und Umzäunungen von Sportvereinen in Meßstetten, Straßberg und Nusplingen.

Motorschlitten, Pistenbully, Schneelanze und Beleuchtung trugen zur Optimierung der Loipen- und Skianlagen in Meßstetten, Nusplingen und Albstadt bei. Verschiedene Spielgeräte in Obernheim und Nusplingen, Veranstaltungstechnik und Ausstattung für Aufführungen im Bereich Gesang und Theater in Hartheim und Winterlingen wurden ebenso gefördert, wie Biokomposttoiletten in Schwenningen und Albstadt und sorgen für eine Verbesserung der Freizeitinfrastruktur in der Region. Für den Wintersport wurden mit einem gemeinsamen Schneebericht und einer einheitlichen Loipenbeschilderung außerdem zwei interkommunale Projekte umgesetzt.

Zuschüsse erhielten ebenso die ehrenamtlichen Rettungs- und Sanitätsdienste aus Meßstetten, Nusplingen, Obernheim und Albstadt für die Anschaffung von Einsatzmaterialien, Uniformen und die Ausstattung ihrer Einsatzfahrzeuge.

Unterstützt wurden auch die Anschaffung einer E-Rikscha und Sinneswägen, die vorrangig im Pflegebereich zum Einsatz kommen. Ein Kräutergarten mit Streichelzoo, eine Antennenanlage des Radioclubs, gastronomische Ausstattungen in Albstadt sowie der Umbau eines Backhäusles und der Ausbau von Boxenausläufen zur Verbesserung der Pferdehaltung in Meßstetten sowie viele andere Maßnahmen machen das Leben in den Orten für Familien und Senioren attraktiver.

Das Förderprogramm „Regionalbudget“ war ein großer Erfolg für den Konversionsraum und ein Beitrag zur Stärkung der regionalen Identität.

Hintergrund:

Am 07.10.2019 ist in Baden-Württemberg die „Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zur Förderung der Flurneuordnung und Landentwicklung – Intergreierte Ländliche Entwicklung“ für das neue Förderprogramm „Regionalbudget“ aus dem Sonderrahmenplan ländliche Entwicklung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) in Kraft getreten. Damit wurden zusätzliche Mittel für die ländliche Entwicklung zur Verfügung gestellt.

Nach den GAK-Vorgaben des Bundes müssen Regionen, die das „Regionalbudget“ beantragen wollen, über eine eigene Rechtspersönlichkeit, eine abgegrenzte Gebietskulisse mit Regionalem Entwicklungskonzept und eigenem Regionalmanagement verfügen. Diese Bedinungen wurden vom Konversionsraum Alb erfüllt.

Pro Region und Jahr können bis zu 200.000 Euro Förderung beantragt werden, 10% davon trägt die Region als Eigenanteil. Mit dem „Regionalbudget“ können Kleinprojekte mit förderfähigen Gesamtkosten in Höhe von maximal 20.000 Euro netto gefördert werden. Der Fördersatz beträgt 80% und der Zuschuss ist im Jahr der Bewilligung zu verwenden.

Die Kommunen Albstadt, Bitz, Meßstetten, Nusplingen, Obernheim, Schwenningen, Straßberg und Winterlingen gründeten im Frühjahr 2016 die ILE-Region Konversionsraum Alb. Das Regionalmanagement startete am 01.08.2016 und endet am 30.03.2023 nach der zweiten Förderphase mit veränderter Gebietskulisse (ohne die Kommunen Bitz, Schwenningen, Straßberg, Winterlingen).