1. Frage: Die Arbeitsagenturen mussten in den letzten Monaten, bedingt durch die COVID-19-Pandemie, radikal umschalten. Vom Fachkräftemangel zu massenhafter Kurzarbeit. Wie bekommt man so etwas organisiert? Das hat doch nicht mehr viel mit Alltäglichkeiten zu tun?
In der Tat – seit Mitte März sind wir im Ausnahmemodus. Hatten wir im Jahr 2019 im Schnitt 18 Anzeigen für Kurzarbeit, liegen wir aktuell bei ca. 3.500. Von Heute auf Morgen haben wir daher Personal aus dem Vermittlungs-/Beratungsbereich für die Antragsbearbeitung fit gemacht und so die Kapazität für Bearbeitung vervielfacht. Das war zum einen deshalb so schnell möglich, weil zum Schutz der Kunden und des Personals die Dienststellen geschlossen wurden und alle Kontakte zunächst nur telefonisch oder online erfolgt sind. Zum anderen war es den MitarbeiterInnen ein wirkliches Herzensanliegen, so schnell und so gut wie möglich denjenigen zu helfen, deren Arbeit in Gefahr ist.
1. Frage: Die Gemeinde Schwenningen ist Teil des Konversionsraums Alb. Eines der Ziele dieses Zusammenschlusses ist die Förderung der interkommunalen Kooperation. Warum ist für Sie die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen wichtig?
Schwenningen ist eine kleine Gemeinde mit knapp 1.700 Einwohnern im Landkreis Sigmaringen direkt an der Landkreisgrenze zum Zollernalbkreis und zum Kreis Tuttlingen gelegen. An Grenzen darf das Denken und Arbeiten nicht aufhören, Zusammenarbeit auch über Grenzen hinweg, ist unumgänglich, zumal einzelne Kommunen in einer Region meist vor denselben Problemen stehen. Durch Kooperationen können Kräfte für ganze Regionen gebündelt und große Lösungen zusammen angegangen werden. Zu glauben, jede Kommune sei für sich die Wichtigste, ist längst überholt und vor allem durch gesetzliche Vorgaben ist immer mehr Spezialwissen erforderlich. Durch kommunale Zusammenarbeit können auch Ressourcen geschont und weitreichendere Lösungen gesucht werden.