Fünf Fragen an Jennifer Muffler, Standortagentur Tübingen – Reutlingen – Zollernalb der IHK Reutlingen

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Frau Jennifer Muffler leitet die operativen Geschäfte der Standortagentur Tübingen – Reutlingen – Zollernalb. Ihre Aufgabe besteht im Standortmarketing für die Region Neckar-Alb. Sie spricht damit u.a. Unternehmen an, die sich für einen Standort in der Region interessieren und ist zugleich die Vermittlerin zwischen ansiedlungsinteressierten Unternehmen und den Kommunen vor Ort.

 

1. Frage: Sie werben für die Region Neckar Alb im In- und Ausland. Wie kann man sich das vorstellen?

Das Ziel und der Auftrag der Standortagentur Tübingen – Reutlingen – Zollernalb GmbH ist es, das wirtschaftliche Profil der Region Neckar-Alb zu schärfen. Wir sind eine der erfolgreichsten und innovativsten Regionen Europas – darauf sind wir stolz und das soll auch jeder wissen. Vor diesem Hintergrund bedienen wir uns an der gesamten Palette des Marketings: ob Messebesuche, Flyer oder auch Werbevideos und die Nutzung von Social Media.

2. Frage: Kann es nicht zu Konkurrenzen zwischen Ihren Gesellschaftern, z.B. den Städten Tübingen und Reutlingen kommen, wenn Sie Unternehmen für einen neuen Firmenstandort akquirieren?

Die Region Neckar-Alb ist sehr vielfältig, Standortanfragen meist sehr spezifisch und die Gegebenheiten in den Kommunen und Städten sehr unterschiedlich. Als Region brauchen wir für die heimische Wirtschaft Flächen zur Erweiterung bestehender Firmen und Vorratsflächen für mögliche Neuansiedlung. Wir erleben die vorhandenen Unterschiede in der Flächenverfügbarkeit und das Flächenangebot in Größe, Zuschnitt, Nutzungszuweisung als eine gute Ergänzung der Ausgestaltung der Kommunen innerhalb der Region. Und letztlich profitiert ein Mittelzentrum von einer Neuansiedlung in einem Unterzentrum und umgekehrt. Wir denken hier als Region Neckar-Alb und nicht in einzelnen Orten.

3. Frage: Die Region Neckar Alb umfasst auch den Zollernalbkreis und damit den Konversionsraum Alb. Welche Standortvorteile hat aus Ihrer Sicht die interkommunale Konversionsfläche in Meßstetten? 

Kommunen brauchen für ihre wirtschaftliche Entwicklung ausreichende und zusammenhängende Gewerbeflächen. Diese werden sowohl für die Erweiterung bestehender Unternehmen am Standort, wie auch für Neuansiedlungen benötigt. Ansonsten droht wirtschaftlicher Stillstand. Die klaren Vorteile liegen daher in der Größe und der Gesamtheit des Konversionsraums, der Ausweisung der Fläche als Industriefläche und einer mit einem GI verbundenen Nutzungsvorteilen sowie der Tatsache, dass hier etwas ganz Neues entstehen kann. 

4. Frage: Welche Eigenschaften sollten Ihrer Ansicht nach ein Industriegebiet aufweisen, das heute neu entwickelt wird? 

Wir punkten als wirtschaftlich gesunde Region, in der es bereits viele starke Betriebe gibt. In vielen anderen Regionen sind Gewerbe- und Industrieflächen schon knapp. Unsere Region ermöglicht die Transformation innerhalb verschiedener Branchen und Wachstum. Es ist wichtig und richtig, dass für die Entwicklung eines neuen Industriegebiets eine klare Strategie zugrunde gelegt wird, wie es in Meßstetten der Fall war. Für uns ist der verantwortungsvolle Umgang mit Flächen sehr wichtig. Daher ist die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen sinnvoll und notwendig, ebenso die Schaffung von Transparenz innerhalb des Prozesses. Neue Gebiete sollen so nachhaltig wie möglich gedacht werden und zwar in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: ökologisch, ökonomisch und sozial. 

5. Frage: Sie kommen aus der Region. Was ist für Sie das Prägende an der Alb? Gibt es etwas, was die Mentalität der Menschen auszeichnet?

Für mich gibt es nichts Schöneres als Traufgang-Spaziergänge mit meinem Hund, meiner Familie und Freunden oder ausgiebige Fahrradtouren. Auch wenn es sich ein wenig abgedroschen anhört, für mich gilt es nach wie vor: wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Die Menschen erlebe ich hier als „Schaffer“, hier wird angepackt und sich gegenseitig geholfen. Ein Handschlag hat hier nach wie vor hohen Stellenwert – auch wenn in der heutigen Zeit insbesondere als Metapher zu sehen.

Vielen Dank für Ihre Antworten und weiterhin viel Erfolg beim Marketing für die Region Neckar Alb.