Fünf Fragen an Bernd Schneck

 

 

 Schneck

Fünf Fragen an Bernd Schneck

Bernd Schneck ist Geschäftsführer des Naturparks Obere Donau und Mitglied im Lenkungskreis des Konversionsraums Alb. 

1. Frage: Herr Schneck, Sie sind Geschäftsführer des Naturparks Obere Donau mit Sitz in Beuron. Könnten Sie bitte unseren Lesern mit ein paar Worten erklären, welche Aufgabe der Naturpark hat.

In ganz wenigen Worten kann man stark vereinfacht sagen, der Naturpark Obere Donau soll eine hochwertige Natur und touristisch interessante Region so erhalten, pflegen und weiterentwickeln, dass nachhaltig eine Balance zwischen dem Schutz der Natur und den Erholungswünschen des Menschen, egal ob er nun hier wohnt oder zu Gast ist, erhalten bleibt oder wieder hergestellt wird.

2. Frage: Was ist das Besondere an dem Naturpark Obere Donau?

Die enorme Vielfalt. Ganz egal ob man hier die Landschaft betrachtet, die auf kleinstem Raum völlig unterschiedlich sein kann, beispielsweise vom Albvorland bei Schömberg über den Albtrauf, die Albhochfläche, das monumentale Durchbruchstal der Donau bis hin zu den Feld- und Waldgebieten Oberschwabens oder die Tier- und Pflanzenwelt mit ihrer für Deutschland außerordentlich hohen Artenvielfalt. Auch die Menschen und Raumschaften sind geprägt durch ganz unterschiedliche geschichtliche Hintergründe und kulturelle Besonderheiten, so haben drei ehemalige Länder Anteil am Naturparkgebiet und 56 selbstständige Gemeinden aus 4 Landkreisen arbeiten hier zusammen.

3. Frage: Woher kommen die Besucher des Hauses der Natur in Beuron? Wer ist die Hauptzielgruppe des Besucherzentrums? 

Die meisten Besucher und viele Schulklassen kommen aus einer Umgebung von ca. 50-100 Kilometer. Darüber hinaus treten aber auch Urlauber aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern auf. Eine Hauptzielgruppe haben wir ausdrücklich nicht definiert. Wir möchten möglichst getreu dem Motto der Ausstellung: „Lebendige Vielfalt“ für möglichst breite Bevölkerungsschichten da sein, vom Kindergartenkind bis zum Senior, vom naturinteressierten bis zum eher an kulturellen Dingen interessierten Besucher.

4. Frage: Der Naturpark hat einerseits die Aufgabe die Natur zu schützen. Anderseits wird von Ihnen erwartet, dass Sie den Tourismus vor Ort unterstützen. Ist das kein Widerspruch?

Oberflächlich betrachtet ist dies tatsächlich schwer zu vereinbaren. Über Maßnahmen der Besucherlenkung, vielfältige Information und ständige Weiterentwicklung von Angeboten ist dies aber meist leistbar, auch wenn immer ein gewisser Spagat nötig ist und Kompromisse ausgehandelt werden müssen, die beiden Seiten Zugeständnisse abverlangen. 

5. Frage: Zum Abschluss noch eine persönliche Frage. Das Haus der Natur in Beuron liegt im Tal, umgeben von den steilen Aufstiegen zum Albhochplateau. Wie lebt es sich so eingebunden von der Natur?

Ich persönlich habe mit der Enge des Donautales in Beuron kein Problem, freue mich aber auch immer wieder darüber auf der Hochfläche mit oft freiem Blick zur Alpenkette zu wohnen und so beide Aspekte genießen zu können. Auch hier gilt: Vielfalt macht den Naturpark aus und die gilt es zu entdecken.

 

Vielen Dank für Ihre Antworten und weiterhin viel Erfolg!